Wasser ist eine der wertvollsten Ressourcen auf unserem Planeten – ohne sauberes Wasser gäbe es kein Leben, keine grüne Natur und keine Lebensfreude. Gerade wir Eltern stehen vor der besonderen Herausforderung, unseren kleinen Abenteurern (im Alter von 6 bis 12 Jahren) beizubringen, wie kostbar diese Ressource ist und wie wichtig es ist, sorgsam damit umzugehen. Das klingt einfacher, als es oft in der Praxis ist. Schließlich lieben unsere Kinder ausgiebige Plantsch-Sessions in der Badewanne, langes Zähneputzen mit laufendem Wasserhahn und Wasserschlachten im Garten. In diesem Blogartikel möchte ich dich auf eine Reise mitnehmen: Wir schauen kritisch auf das Thema „Wasser sparen“, ich gebe dir Mehrwert in Form von konkreten Tipps, erzähle dir von meinen persönlichen Erfahrungen als Mutter bzw. Vater und ziehe ein Fazit. Am Ende findest du außerdem ein kleines FAQ, das die häufigsten Fragen zum Thema beantwortet, sowie vier wichtige Keywords, die dir bei der weiteren Recherche in deinem Familienalltag helfen können.
Warum ist Wasser sparen so relevant?
Oft wird uns gesagt: „Deutschland hat doch genug Wasser, wir leben nicht in einer Wüste!“ Das stimmt zwar, doch der Klimawandel, extrem heiße Sommer und schwankende Niederschlagsmengen haben bereits jetzt spürbare Auswirkungen auf unseren Wasserkreislauf. In manchen Regionen werden Grundwasserspiegel knapp und es herrscht saisonale Trockenheit. Zudem ist Wasser zwar in unseren Breiten (noch) in größerer Menge vorhanden, aber nicht jede Gemeinde hat automatisch die gleichen Ressourcen.
Kritisch betrachtet ist unser Umgang mit Wasser oft sehr verschwenderisch. Dabei ist es nicht nur der Wasserverbrauch selbst, sondern auch die Energie, die hinter der Aufbereitung und der Erwärmung von Wasser steckt – sei es zum Duschen, Baden oder Geschirrspülen. Weniger Wasser zu verwenden bedeutet also gleichzeitig auch Energie zu sparen und das Klima zu schonen. Als Eltern tragen wir Verantwortung für kommende Generationen, und das Bewusstsein für Nachhaltigkeit beginnt schon im Kleinen. Wenn unsere Kinder lernen, wie man verantwortungsbewusst mit Wasser umgeht, legen wir damit den Grundstein für nachhaltiges Denken im Erwachsenenalter.
Doch wie geht das konkret? In diesem Artikel möchte ich dir ein paar Ideen mit auf den Weg geben, die sich leicht umsetzen lassen. Vor allem möchte ich dir zeigen, wie du deine Kinder mit ins Boot holen kannst, damit sie den Sinn dahinter verstehen. Ein belehrender Zeigefinger wirkt meist abschreckend. Vielmehr ist es wichtig, kleine Erfolge zu feiern und spielerisch an das Thema heranzugehen. So verknüpfen unsere Kleinen Wasser sparen mit Spaß statt mit Verboten.
Konkrete Tipps für den Alltag
- Duschen statt Baden
Ja, ein ausgiebiges Schaumbad kann herrlich entspannend sein. Aber gerade für Kinder ist es sinnvoll, eher zu duschen. Eine kurze Dusche verbraucht in der Regel weniger Wasser als ein Vollbad. Frage dein Kind ruhig mal, ob es lieber eine klitzekleine Waschschaumparty machen möchte, aber dafür weniger Wasser aufbraucht. Kinder lieben Herausforderungen. Zum Beispiel kannst du eine Stoppuhr im Bad installieren und schauen, wer am schnellsten die Haare eingeweicht, eingeseift und wieder ausgespült hat – Wettkampf-Charakter motiviert! - Wasserhahn zudrehen
Beim Zähneputzen oder Einseifen der Hände läuft häufig der Wasserhahn munter vor sich hin. Zeig deinem Kind, wie viel Wasser dabei unnötig verschwendet wird. Gemeinsam könnt ihr mal eine Schüssel darunterstellen und sehen, wie schnell sich das Wasser sammelt – das ist oft ein Aha-Erlebnis. Ermutige dein Kind, den Hahn nur anzustellen, wenn wirklich Wasser gebraucht wird. - Regenwasser sammeln
Wenn du einen Garten hast oder zumindest ein paar Pflanzen auf dem Balkon pflegst, könnt ihr zusammen Regenwasser in einer Tonne oder Eimern sammeln. Dieses Wasser eignet sich perfekt zum Gießen von Blumen und Pflanzen. Hier kannst du deinen Kindern spielerisch erklären, dass diese Art der Wassernutzung besonders umweltfreundlich ist. Kinder lieben es, draußen aktiv zu sein und Verantwortung für die Natur zu übernehmen. - Geschirr spülen – so sparst du dabei
Falls du eine Spülmaschine besitzt, lohnt es sich oft, sie erst laufen zu lassen, wenn sie wirklich voll ist. Wenn du per Hand spülst, lohnt sich eine Schüssel mit Wasser, um das Geschirr darin einzuseifen, anstatt es direkt unter fließendem Wasser abzuwaschen. Zeig deinen Kindern, wie einfach das geht. Vielleicht können sie dir dabei helfen, das Besteck einzuseifen – macht zusammen mehr Spaß und sie lernen gleich was fürs Leben. - Bewusster Konsum
Ein etwas größerer Schritt, der aber einen enormen Einfluss auf den Wasserverbrauch hat, ist der allgemeine Konsum. Jedes Produkt, das wir kaufen, steckt voller „virtuellem Wasser“ – also Wasser, das zur Herstellung gebraucht wurde. Das betrifft vor allem Kleidung aus Baumwolle oder Lebensmittel wie Fleisch. Wenn wir in der Familie unseren Konsum bewusster gestalten, weniger wegwerfen und Secondhand-Optionen prüfen, sparen wir automatisch Unmengen an Wasser in der Produktion ein. - Wasser-Spardüsen und Druckminderer
Eine kleine technische Lösung, die oft Wunder wirkt: Spardüsen oder Perlatoren für den Wasserhahn. Diese mischen Luft ins Wasser und reduzieren den Durchfluss, ohne dass wir das Gefühl haben, auf Wasser verzichten zu müssen. Viele dieser Aufsätze kosten nur wenige Euro und können den Wasserverbrauch deutlich senken. Erkläre deinem Kind, dass Technik uns dabei helfen kann, schlauer mit Ressourcen umzugehen. - Wasser in Karaffen statt in Einwegflaschen
Eine weitere tolle Möglichkeit ist, Trinkwasser aus der Leitung zu nutzen und in hübschen Karaffen oder Flaschen im Kühlschrank aufzubewahren. Viele Kinder finden es cool, ihr eigenes „Leitungswasser-Refill-System“ zu haben, vielleicht sogar mit einem Sprudelgerät. Das spart nicht nur Plastikmüll, sondern auch Transportwege – und damit indirekt Wasser und Energie.
Unser Weg zum Wasser sparen
Ich erinnere mich noch daran, wie wir vor etwa drei Jahren in einen heißen Sommer gerieten. Die Gartenbeete meiner Kinder (sie hatten je ein eigenes Hochbeet, in dem sie Karotten, Radieschen und ein paar Blumen pflanzten) waren stets knochentrocken. Nachbarn begannen, ihre Gärten stundenlang mit dem Schlauch zu bewässern – und uns wurde klar, wie viel Wasser da in kurzer Zeit rausströmt. Da kam das Gespräch mit meinen Kindern auf: „Mama, wenn wir so viel Wasser zum Gießen nehmen, bleibt da eigentlich noch genug für uns alle übrig?“ Diese simple Frage meines Sohnes war der Startschuss für uns, genauer hinzusehen.
Wir nahmen uns vor, bewusster mit Wasser umzugehen. Mein Sohn half mir dabei, eine Regentonne aufzustellen. Er fand das richtig spannend, zu beobachten, wie sich die Tonne bei jedem Regenschauer füllte. Plötzlich wurden Regenwolken nicht mehr nur als „doofes Regenwetter“ wahrgenommen, sondern als Möglichkeit, kostenloses Gießwasser zu sammeln. Außerdem ersetzte ich in unserem Bad alle Duschköpfe durch wassersparende Varianten. Mein Mann war zunächst skeptisch („Ich will aber einen kräftigen Wasserstrahl haben!“), doch selbst er musste einsehen, dass die moderne Technik nichts mehr mit dem damaligen Tröpfeln früherer Sparduschköpfe zu tun hat.
Mit der Zeit wurden wir immer einfallsreicher. Die Kinder bekamen eine Sanduhr fürs Badezimmer, sodass sie sehen konnten, wie viel Zeit beim Duschen vergeht. Und statt immer nur zu ermahnen („Dreh doch mal den Hahn ab!“), machten wir kleine Spiele daraus: „Wer schafft es in 2 Minuten, Haare und Körper zu waschen und sich dabei noch einmal einzuseifen?“ Natürlich nicht jeden Tag – schließlich soll Duschen auch Spaß machen und gründlich sein. Aber es reichte, um unsere Kinder für das Thema zu sensibilisieren.
Alles in allem haben wir den Wasserspar-Gedanken als Familie integriert, ohne das Gefühl zu haben, ständig verzichten zu müssen. Im Gegenteil, es hat uns zusammengeschweißt, weil wir gemeinsam Ziele definierten und uns gegenseitig motivierten. Wenn jemand vergaß, das Wasser abzudrehen, hatte der andere gleich einen freundlichen Hinweis parat.
Fazit: Gemeinsam Verantwortung übernehmen
Der bewusste Umgang mit Wasser muss kein großer Verzicht sein – im Gegenteil, es kann ein echtes Gemeinschaftserlebnis für die ganze Familie werden. Indem du mit einfachen Mitteln, wie einer Regentonne oder Spardüsen, startest und deine Kinder spielerisch miteinbeziehst, legt ihr als Familie das Fundament für einen nachhaltigen Lebensstil. Unsere Kinder sind neugierig und lernbereit – gerade die Altersspanne von 6 bis 12 Jahren ist perfekt, um Werte wie Achtsamkeit gegenüber der Natur zu vermitteln. Achte dabei darauf, dass du deine Kinder nicht nur belehrst, sondern sie erleben lässt, wie viel Spaß es machen kann, ein kleiner „Umweltheld“ zu sein.
Kritisch betrachtet sind wir sicherlich keine perfekten Vorbilder – auch bei uns läuft ab und zu mal das Wasser zu lange, oder wir müssen aus Zeitdruck schnell mal etwas abspülen. Doch darum geht es nicht: Perfektion ist unmöglich, aber jeder Schritt zählt. Wenn wir Eltern mit gutem Beispiel vorangehen, werden unsere kleinen Abenteurer ganz automatisch mehr Wertschätzung für das lebenswichtige Nass entwickeln.
FAQ: Häufige Fragen zum Thema Wasser sparen
- Benötige ich unbedingt eine Regentonne, um Wasser zu sparen?
Eine Regentonne ist nicht zwingend notwendig, aber eine sehr effektive Maßnahme, um den Verbrauch von Leitungswasser im Garten zu reduzieren. Wenn du keinen Platz hast, kannst du auch Eimer auf dem Balkon aufstellen oder andere kreative Lösungen finden. - Welche Duschkopftypen sind am sparsamsten?
Es gibt spezielle Sparduschköpfe, die das Wasser mit Luft anreichern. Sie werden oft als „Eco-Duschköpfe“ beworben. Wichtig ist die Durchflussmenge (in Litern pro Minute). Achte darauf, dass sie nicht zu gering ist, damit der Duschkomfort erhalten bleibt. - Wie bringe ich mein Kind dazu, weniger Wasser beim Zähneputzen zu verschwenden?
Zeig deinem Kind am besten ganz praktisch, wie schnell sich ein Behälter unter dem laufenden Hahn füllt. Erkläre, dass dieses Wasser völlig ungenutzt abläuft. Gemeinsam könnt ihr einen Timer oder ein Zahnputz-Lied nutzen, bei dem der Wasserhahn nur am Anfang und Ende kurz angestellt wird. - Spart eine Spülmaschine wirklich Wasser im Vergleich zum Handabwasch?
Moderne Spülmaschinen verbrauchen in der Regel weniger Wasser als das Abwaschen von Hand, vor allem wenn sie im Eco-Programm und nur bei voller Beladung laufen. Handspülen ist nur dann sparsamer, wenn du sehr effizient arbeitest und das Geschirr in einem Becken einweichst, ohne das Wasser durchgehend laufen zu lassen. - Wie kann ich den Wasserverbrauch meiner Familie generell im Blick behalten?
Schau von Zeit zu Zeit auf den Wasserzähler, um ein Gefühl für euren Verbrauch zu bekommen. Manche Smart-Home-Systeme bieten mittlerweile eine digitale Anzeige an, die dir den aktuellen Wasserverbrauch anzeigt. Ein Blick darauf kann sehr motivierend sein, weil du direkt siehst, wie viel ihr tatsächlich verbraucht.