Magie trifft Wissenschaft – und das direkt am Küchentisch

„Mamaaaa, wie entsteht eigentlich ein Regenbogen?“ – Wenn du Kinder im Grundschulalter hast, kennst du solche Fragen nur zu gut. Sie sind großartig, weil sie zeigen, dass dein Kind neugierig ist und die Welt wirklich verstehen will. Aber manchmal ist die Antwort gar nicht so leicht.

Zum Glück gibt es Experimente, die Kinderfragen in Aha-Erlebnisse verwandeln – zum Beispiel: das Regenbogen-Experiment mit Filzstiften. Es ist einfach, bunt, überraschend und sorgt für leuchtende Augen. Und es bringt nebenbei noch ein bisschen Wissenschaft in den Alltag – ganz ohne komplizierte Chemie.

In diesem Artikel zeige ich dir, wie das Experiment funktioniert, was Kinder dabei lernen und warum es mehr ist als nur ein „schöner Bastelnachmittag“.


Ein Regenbogen aus Papier – Was steckt dahinter?

Das Grundprinzip ist schnell erklärt: Wasser wandert durch Küchenpapier, nimmt dabei die Farben von Filzstiften mit – und wie durch Zauberhand entsteht ein wachsender Regenbogen.

Wissenschaftlich betrachtet geht es um Kapillarwirkung und Chromatografie – Begriffe, die dein Kind nicht kennen muss, aber die trotzdem faszinierende Naturprozesse zeigen. Und das Beste: Man braucht fast nichts!

Du brauchst nur:

  • Küchenrolle
  • Filzstifte (wasserlöslich, möglichst viele Farben)
  • Zwei Gläser mit etwas Wasser
  • Ein bisschen Geduld (okay, das ist der schwierigste Teil)

Schritt-für-Schritt-Anleitung: So wächst euer Regenbogen

  1. Küchenrolle vorbereiten:
    Schneide ein etwa 5–6 cm breites Stück Küchenpapier ab. Falte es der Länge nach oder schneide es zu, sodass es wie ein kleiner Papierstreifen aussieht.
  2. Filzstifte zum Einsatz bringen:
    Male auf beide Enden des Streifens dicke Farbbalken – z. B. links Rot, Orange, Gelb und rechts Grün, Blau, Lila. Achte darauf, dass in der Mitte noch ein weißer Bereich frei bleibt.
  3. Wasser bereitstellen:
    Fülle zwei Gläser mit ein wenig Wasser (ca. 1–2 cm hoch) und stelle den Streifen mit den bemalten Enden in die Gläser.
  4. Beobachten und staunen:
    Jetzt beginnt das Wasser, durch das Papier zu wandern. Es löst die Farben und transportiert sie langsam zur Mitte – und tadaa: ein wachsender Regenbogen entsteht.

Was dein Kind dabei lernt (und du vielleicht auch)

1. Naturphänomene ganz nah erleben

Kinder verstehen Zusammenhänge am besten, wenn sie sie selbst erleben können. Das Regenbogen-Experiment zeigt eindrucksvoll, wie Wasser sich durch Materialien bewegt und wie Farben sich aufspalten. (Pädagogisch nennt man das „entdeckendes Lernen“ – klingt doch gleich klüger.)

2. Konzentration und Geduld trainieren

Die meisten Kinder wollen das Ergebnis sofort sehen. Aber hier müssen sie sich ein wenig gedulden – und lernen ganz nebenbei: Geduld wird belohnt. Ein echter Bonus in unserer schnelllebigen Welt.

3. Selbstwirksamkeit fördern

„Ich hab einen Regenbogen wachsen lassen!“ – dieser Stolz ist unbezahlbar. Dein Kind erlebt, dass es selbst etwas schaffen kann. Das ist ein riesiger Motivations-Booster.

4. Kreativität ausleben

Das Experiment lässt sich toll variieren: andere Farben, längere Streifen, Regenbogenformen – je nach Fantasie und Lust. Es ist auch ideal für Regentage, Kindergeburtstage oder als Schulprojekt.


Meine Erfahrung: Wie ein Küchenpapier mein Kind zum Forscher machte

Bei uns begann alles mit Langeweile. „Mir ist sooooo langweilig“, hieß es an einem Sonntagnachmittag. Ich erinnerte mich an das Regenbogen-Experiment und dachte: Warum nicht?

Wir haben also gemeinsam vorbereitet, gemalt, gewartet – und plötzlich war mein Sohn völlig vertieft. Er beobachtete, verglich, kombinierte neue Farben und stellte am Ende sogar Theorien auf, warum Rot schneller „wandert“ als Blau. Klar, es ist kein Nobelpreis – aber für ein 7-jähriges Kind war das ziemlich große Wissenschaft.

Seitdem gehört dieses Experiment zu unseren Lieblingsbeschäftigungen. Und: Es ist nie gleich. Jedes Mal entsteht ein etwas anderer Regenbogen. Genau wie im echten Leben.


Fazit: Kleine Experimente, große Wirkung

Es müssen nicht immer große Projekte oder teures Spielzeug sein, um Kinder zu begeistern. Oft sind es die kleinen Dinge – ein Stück Küchenpapier, ein paar Filzstifte und ein bisschen Neugier –, die Kinderaugen zum Leuchten bringen.

Das Regenbogen-Experiment ist nicht nur eine schöne Beschäftigung für zwischendurch, sondern auch ein wunderbarer Einstieg in naturwissenschaftliches Denken. Und das alles, ohne dass du dabei selbst Chemielehrer:in spielen musst.

Also: Ran an die Stifte – und lass auch bei euch zuhause den Regenbogen wachsen!


FAQ – Häufige Fragen rund ums Regenbogen-Experiment

1. Kann ich auch andere Stifte verwenden?

Nur wasserlösliche Filzstifte funktionieren gut, da das Wasser die Farbe lösen muss. Permanentmarker oder Gelstifte sind leider nicht geeignet.

2. Wie lange dauert das Experiment?

Je nach Papier und Wasserstand dauert es 5–20 Minuten, bis die Farben sich in der Mitte treffen. Also perfekt für eine kurze Snackpause oder eine Runde „Wer findet die coolste Farbkombi?“.

3. Was, wenn der Regenbogen nicht richtig „wächst“?

Wahrscheinlich war das Papier zu dick oder das Wasser zu niedrig. Einfach nochmal versuchen – oder ein anderes Küchenpapier probieren.

4. Kann ich das Experiment auch draußen machen?

Klar, vor allem bei schönem Wetter! Nur Achtung bei Wind – der kann den Streifen umwerfen.

5. Was passiert mit dem fertigen Regenbogen?

Viele Kinder möchten ihn behalten. Lasst ihn gut trocknen und hängt ihn als Kunstwerk auf – oder bastelt daraus eine Karte, ein Lesezeichen oder ein Fensterbild.


Und jetzt bist du dran: Hol dir ein bisschen Wissenschaft in den Alltag – und zeig deinem Kind, wie ein Regenbogen wächst.

Von Kerstin

Kerstin liebt es, die Welt durch Kinderaugen zu sehen. Als erfahrene Redakteurin und kreative Geschichtenerzählerin begeistert sie junge Leserinnen und Leser im Alter von 6 bis 12 Jahren mit spannenden, alltagsnahen Geschichten und cleveren Ideen für kleine und große Abenteuer. Ob es um knifflige Fragen des Alltags, lustige Experimente oder inspirierende Bastelideen geht – Kerstin findet immer neue Wege, um Kinder zum Entdecken, Staunen und Mitmachen zu animieren. Ihr Ziel ist es, den Familienalltag bunter und aufregender zu gestalten, indem sie Kinder ermutigt, kreativ zu denken und selbst aktiv zu werden. Mit viel Herz und Fantasie schreibt sie für wissbegierige Köpfe, die die Welt jeden Tag ein bisschen besser verstehen wollen – und dabei jede Menge Spaß haben!