Schleim – Fluch oder Faszination?

Wenn du Kinder zwischen 6 und 12 Jahren hast, kennst du dieses Geräusch: Flatsch! Irgendwo in der Wohnung wird gerade Schleim auseinandergezogen, auf den Tisch geklatscht oder durch die Finger gedrückt. Schleim ist ein Phänomen – faszinierend, glibberig, bunt, und ja, manchmal auch ein bisschen nervig. Vor allem, wenn er im Teppich landet.

Aber wusstest du, dass du mit deinem Kind gemeinsam ganz leicht Glitzerschleim selbst machen kannst? Ohne aggressive Chemie, mit einfachen Zutaten – und mit ganz viel Spaß. Selbst gemachter Schleim ist nicht nur günstiger und sicherer, sondern auch ein tolles Kreativprojekt für Regentage, Kindergeburtstage oder langweilige Sonntage.

In diesem Artikel erfährst du, warum Schleim nicht nur für Kinder, sondern auch für Eltern ein echtes Aha-Erlebnis sein kann – und du bekommst einfache, getestete und kunterbunte Glitzerschleim-Rezepte, die garantiert funktionieren.


Was Schleim wirklich kann – mehr als nur Glitzer

1. Motorik, Kreativität und Achtsamkeit fördern

Schleim ist viel mehr als eine Spielerei. Wenn Kinder kneten, ziehen, rollen oder damit experimentieren, trainieren sie:

  • Feinmotorik: Fingerbewegungen werden gezielt eingesetzt.
  • Konzentration: Beim Anmischen sind Sorgfalt und Geduld gefragt.
  • Kreativität: Farben, Glitzer, Düfte – dein Kind gestaltet aktiv mit.
  • Sensorik: Schleim spricht den Tastsinn an und wirkt beruhigend – fast wie Anti-Stress-Spielzeug.

2. Gemeinsames Erleben schafft Verbindung

Egal, ob du normalerweise ein Fan von Glibber bist oder nicht – wenn du dich auf das Schleim-Abenteuer einlässt, passiert Magie: Du bist mittendrin im Kinderuniversum. Ihr lacht über zu viel Glitzer, staunt über Farbverläufe und habt gemeinsam ein Erfolgserlebnis, wenn der Schleim die perfekte Konsistenz hat.

Unser Familienmotto beim Schleimmachen: Es darf kleben, glitzern und auch mal schiefgehen – Hauptsache, wir haben Spaß!


3. Umweltbewusst und kindersicher? Geht das überhaupt?

Viele gekaufte Schleimprodukte enthalten Borax, künstliche Weichmacher oder Farbstoffe, die nicht unbedingt in Kinderhände gehören. Selbstgemachter Schleim hat den Vorteil, dass du weißt, was drin ist – und viele Zutaten hast du sowieso zu Hause.

Achtung: Auch Hausmittel wie Kontaktlinsenlösung oder Natron sollten kindersicher dosiert werden. Immer gemeinsam mischen und nie unbeaufsichtigt mit Chemikalien hantieren – auch wenn sie haushaltsüblich sind.


3 kunterbunte Glitzerschleim-Varianten zum Verlieben

Hier kommen unsere liebsten Rezepte – einfach, getestet, bunt und zauberhaft.


Rezept 1: Klassischer Glitzerschleim (ohne Borax)

Du brauchst:

  • 1 Becher Bastelkleber (transparent oder weiß)
  • 1 TL Natron
  • 1–2 EL Kontaktlinsenlösung (boraxfrei)
  • Lebensmittelfarbe
  • Glitzer nach Lust und Laune

So geht’s:

  1. Kleber in eine Schüssel geben.
  2. Lebensmittelfarbe und Glitzer einrühren.
  3. Natron dazugeben und gut mischen.
  4. Nach und nach Kontaktlinsenlösung hinzufügen und kräftig kneten, bis sich der Schleim von der Schüssel löst.

Rezept 2: Regenbogenschleim mit Wow-Effekt

Extra-Tipp: Für echte Schleimprofis (ab 8 Jahren mit Geduld)

  • Mache mehrere kleine Portionen Schleim in verschiedenen Farben (z. B. Rot, Gelb, Blau, Lila).
  • Ordne sie nebeneinander – nicht übereinander!
  • Lasse dein Kind vorsichtig Muster ziehen – so entstehen coole Marmor-Effekte.

Rezept 3: „Einhorn-Schleim“ mit Duft

Optional mit ätherischen Ölen für sanften Duft (z. B. Lavendel, Orange).

Zutaten wie bei Rezept 1, zusätzlich:

  • 1 Tropfen ätherisches Öl (nicht zu viel!)
  • Pastellfarben oder Glanzpigmente für magischen Glanz

Hinweis: Duftöle immer sparsam verwenden und vorher prüfen, ob dein Kind darauf empfindlich reagiert.


Eigene Erfahrung: Als Glitzer-Muffel zum Schleim-Fan

Ich gebe es zu – anfangs war ich skeptisch. Glitzerschleim klang nach Chaos. Aber dann stand mein Kind mit glänzenden Augen vor mir, ein quietschbuntes Werk in der Hand, und sagte: „Mama, das ist Magie zum Anfassen!“

Und weißt du was? Es stimmt. In diesen Momenten, wenn wir zusammen mit klebrigen Fingern in der Küche stehen, entstehen Gespräche, Witze und Erinnerungen. Und mittlerweile habe sogar ich Spaß daran – mit Glitzer und allem Drum und Dran.


Fazit: Glitzerschleim ist mehr als Schleim – es ist Familienzeit

Du brauchst keine perfekte Anleitung, keinen Super-Kleber und kein Labor. Was du brauchst, ist Neugier, ein bisschen Zeit – und die Bereitschaft, dich mit deinem Kind auf ein klebrig-glitzerndes Abenteuer einzulassen.

Die gemeinsame Erfahrung zählt. Das Ergebnis? Ist zweitrangig. Vielleicht landet ein bisschen Glitzer auf dem Boden, vielleicht auch im Haar – aber hey, das lässt sich absaugen. Die leuchtenden Kinderaugen? Die bleiben.

Probier’s aus. Und wer weiß – vielleicht wirst du ja auch ein heimlicher Glitzerschleim-Fan.


FAQ – Schleimspaß ohne Drama

Kann ich Schleim ohne Kontaktlinsenlösung machen?
Ja, z. B. mit flüssiger Stärke oder Waschmittel – es gibt viele Varianten. Achte aber immer auf die Hautverträglichkeit und Mischverhältnisse.

Wie lange hält selbstgemachter Schleim?
In einem luftdichten Behälter (z. B. Schraubglas oder Box) hält er ca. 1 Woche. Danach wird er oft zäh oder klebrig.

Wie bekomme ich Schleim aus Teppich/Kleidung?
Mit Essigwasser oder Babyöl vorsichtig einreiben, nicht reiben – und Geduld mitbringen. Tipp: Kinder vorher in Schleim-geeigneter Kleidung arbeiten lassen.

Kann ich Schleim auch mit mehreren Kindern machen?
Absolut! Es eignet sich prima für Kindergeburtstage oder Ferienaktionen. Sorge nur für genug Arbeitsfläche und feuchte Tücher in Reichweite.

Von Admin